Luzifer: Täter oder Opfer

 

Viele Leser mag der Titel irritieren, doch ich weiss, dass es sehr viele Menschen gibt, die glauben, dass Luzifer von Gott, dem Vater, übergangen wurde. Dass dem nicht so ist, obwohl es auf den ersten Blick so scheinen mag, lässt sich anhand der Bibel, dem Wort Gottes selbst beweisen.

Vor langer, langer Zeit kam ein Wesen, das wir als Gott den Vater kennen, irgendwo her. Wir wissen nicht, woher er kam, wir wissen nicht, wer er ist und wir wissen nicht, welcher Spezies er angehört. Tatsächlich könnte er ein weiterentwickelter Mensch sein. Sicher aber ist, dass er dem Menschen ähnlich ist.

Dann sagte Gott: »Jetzt wollen wir den Menschen machen, unser Ebenbild, das uns ähnlich ist. Er soll über die ganze Erde verfügen: über die Tiere im Meer, am Himmel und auf der Erde.« (1. Mo. 1.26)

Weiters wissen wir:

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Noch war die Erde leer und ungestaltet, von tiefen Fluten bedeckt. Finsternis herrschte, aber über dem Wasser schwebte der Geist Gottes. (1. Mo. 1.1-2)

Gott der Vater schuf also irgendwo inmitten der unendlichen Weiten des Weltalls die Erde und dazu den Himmel. Der Himmel war Wasser. Es gab also einzig und alleine Erde und Wasser. Darüber schwebte der Geist Gottes. Wie das zu verstehen ist, weiss ich leider nicht.

Dann, noch bevor er irgendetwas an der Erde tat, sprach er die Worte: Es werde Licht! In diesem Moment als Gott diesen Satz sprach, entstand ein Lichtwesen. Diese Lichtwesen verband sich mit dem Geist der über dem Waser schwebte. Da das Gottes Geist war, verband sich das Licht also mit dem Heiligen Geist. So wurden das Licht und der Geist eins. Da das Lichtwesen, durch Gott erschaffen wurde, war es von Gott und somit war es selbst Gott.

Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott selbst. Von Anfang an war es bei Gott. Alles wurde durch das Wort geschaffen; nichts ist ohne das Wort entstanden. In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für alle Menschen. Es leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können[1]. Gott schickte einen Boten, einen Mann, der Johannes[2] hieß. Sein Auftrag war es, die Menschen auf das Licht hinzuweisen. Alle sollten durch seine Botschaft an den glauben, der das Licht ist. Johannes selbst war nicht das Licht. Er sollte nur ein Zeuge für das kommende Licht sein. Das wahre Licht ist der, der in die Welt gekommen ist, um für alle Menschen das Licht zu bringen. Doch obwohl er unter ihnen lebte und die Welt durch ihn geschaffen wurde, erkannten ihn die Menschen nicht. Er kam in seine Welt, aber die Menschen wiesen ihn ab.[3] Die ihn aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden. Das wurden sie nicht, weil sie zu einem auserwählten Volk gehörten, auch nicht durch menschliche Zeugung und Geburt. Dieses neue Leben gab ihnen allein Gott. Das Wort wurde Mensch und lebte unter uns. Wir selbst haben seine göttliche Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit, wie sie Gott nur seinem einzigen Sohn gibt. In ihm sind Gottes Gnade und Wahrheit zu uns gekommen. (Joh. 1.1-14)

Johannes bestätigt hier wunderbar, was ich soeben berichtet habe. Das Wort wurde Licht. Das Lichtwesen wurde zu Jaweh, dem Gott Israels, oder auch dem Gott der Bibel. Dieser Jaweh, ist der Sohn Gottes und wurde als der Mensch und Christus, Jesus, der Maria geboren. So bestätigt es Johannes. Denn das Wort ist Fleisch geworden. Deshalb heisst es auch:

Ich bin der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ziel, das A und das O. (Offb. 22.13)

 

Da sprach Gott: »Licht soll entstehen!«, und sogleich strahlte Licht auf. Gott sah, dass es gut war. Er trennte das Licht von der Dunkelheit. (1. Mo. 1.3-4)

Gott sah, dass das Licht gut war. Das alles sind auch Metaphern, denn so wie Jaweh, das Licht, für das Gute steht, steht die Finsternis für das Böse, weshalb Luzifer auch als Fürst der Finsternis bezeichnet wird. Und hier wird Luzifer metaphorisch auch schon das erste Mal erwähnt. Zu beachten ist, dass Gott das Licht schuf, die Finsternis aber schon da war. Mir ist schon bewusst, dass es immer finster ist, wenn kein Licht da ist, doch im übertragenen Sinn, ist damit auch Luzifer gemeint und es wird auch gesagt, dass Luzifer schon da war. Luzifer ist also älter als Jesus, bzw. Jaweh.

Die Engel werden in der Bibel oft als Sterne bezeichnet. Da sowohl Jaweh, also Jesus, und Luzifer, beide als Morgenstern bezeichnet werden, dürften sie in etwa denselben Rang gehabt haben. Luzifer wird dazu als Sohn der Morgenrote beschrieben, was wohl auf deine aussergewöhnliche Schönheit hindeuten soll. Zugleich ist die Morgenröte auch die aufgehende Sonne, weshalb Luzifer auch als der Sonnengott gilt und sich als solcher in der ganzen Geschichte immer und immer wieder, in verschiedener Gestalt, als solchen anbeten und verehren liess. Allzu viel verrät die Bibel nicht über ihn, was so beabsichtigt ist, damit man sich nicht zu sehr mit ihm beschäftigt, denn das würde ihm gefallen.

Wenn also Luzifer vor Jesus und somit vor der Erschaffung unseres ganzen Universums, also der Milchstrasse schon bei Gott war und als Morgenstern galt, müsste er, das Oberkommando über die Engel gehabt haben. Jesus kommt direkt nach Gott. Gott ist also die Nummer 1, Jesus die Nummer 2.  Somit müsste zuvor Luzifer die Nummer 2 gewesen sein. Und genau das war sein Problem.

Wie bist du vom Himmel gefallen, du hell leuchtender Morgenstern! Zu Boden wurdest du geschmettert, du Welteroberer! Du hattest dir vorgenommen, immer höher hinauf bis zum Himmel zu steigen. Du dachtest: ›Hoch über Gottes Sternen will ich meinen Thron aufstellen. Auf dem Berg im äußersten Norden, wo die Götter sich versammeln, dort will ich meine Residenz errichten. Hoch über die Wolken steige ich hinauf, dann bin ich dem höchsten Gott gleich!‹ (Jes. 14.12-14)

Luzifer wollte nicht die Nummer 2 sein. Er wollte selbst der höchste Gott sein, damit alle ihn anbeten. Als Gott dann die Erde schuf, sah er vermutlich seine grosse Chance. Eine völlig neue Welt und er könnte ihr Gott sein. Doch Gott macht Luzifer nicht zu Gott der Erde. Er schuf Jaweh dazu. Weshalb kann man nicht mit Sicherheit sagen, doch da Gott allwissend ist, wusste er wohl auch, wie sich Luzifer entwickeln würde. Er wusste, dass Luzifer die Menschen, welche er plante, nicht respektieren, sondern mit ihnen spielen würde. Er wusste, dass es kein guter Gott sein würde. Und weil Gott damals schon wusste, dass er den bzw. die Menschen lieben würde, wollte er, dass es den Menschen gut ging und gab sie daher nicht in Luzifers Gewalt. 

 

So setzte Gott der Vater, Jaweh, als Gott der Erde. Und nicht nur das, da er sah, dass das Licht gut war, nannt er ihn gar seinen Sohn.

Zu welchem Engel hat Gott wohl jemals gesagt: »Du bist mein Sohn, heute bin ich dein Vater geworden«[1]? Und zu keinem Engel hat Gott je gesagt: »Ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein.« (Heb. 1.5)

Luzifer wurde also weiterhin nicht angebetet, wäre aber als höchster Engel wohl der Erbe des übrigen Reiches Gottes, das schon vor der Erschaffung unserer Welt und dem dazugehörenden Universum existierte, gewesen. Doch das reichte ihm nicht, und/oder er wollte nicht mehr warten. Er wollte selbst als höchster Gott, der über jedem und allem steht, verehrt und angebetet werden. Obwohl Gott, das Licht von der Finsternis trennte, also Jaweh von Luzifer fernhielt, ist es Luzifers gelungen, sich auf die Erde zu schleichen und Eva im Garten Eden zu verführen. Dabei können wir nicht wissen, ob er sich wirklich eingeschlichen hat, oder ob Jaweh es im erlaubt hat, den wir lesen später, bei Hiob, dass Jaweh und Luzifer sich im Himmel trafen und auch unterhielten. Es kann sein, dass Jaweh, in Luzifer eine Art Bruder sah und es ihm daher erlaubte. Ich denke aber er hat sich eingeschlichen. Sein Bruder im eigentlichen Sinne, war er aber definitiv nicht, denn Gott hat von all den Engeln, die er geschaffen hat, nur den einen, Jaweh, zu seinem Sohn erklärt.

 

Luzifer verführte Eva mit der Frucht des Baumes der Erkenntnis. So mussten Adam und Eva das Paradies verlassen. Adam schlief mit Eva, uns sie gebar den Kain.

Adam schlief mit seiner Frau Eva, sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt. »Mit der Hilfe des HERRN habe ich einen Sohn bekommen!«, rief sie aus. Darum nannte sie ihn Kain (1. Mo. 4.1)

Jaweh war gut. Er schuf Adam. Der war, da er von Jaweh geschaffen wurde, auch gut. Eva wurde aus Adams Rippe geschaffen, also war sie ebenfalls gut. Kain aber war schlecht.

Kain forderte seinen Bruder auf: »Komm, wir gehen zusammen aufs Feld!«[1] Als sie dort ankamen, fiel er über Abel her und schlug ihn tot. (1. Mo. 4.8)

Wie ist es möglich, dass Gutes, schlechtes hervorbringt. Wie könne 2 gute Menschen einen Mörder zeugen? Die Antwort gibt Eva. Sie hat, als sie ihren Sohn bekommen hat, bemerkt, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Eva schlief mit Adam als sie Kain zeugten. Davon ging sie aus, denn sie wusste nicht, dass Luzifer zu diesem Zeitpunkt Adams Körper übernahm und seinen Sohn, Kain, zeugte. Eva rief nicht aus Begeisterung, dass sie den Sohn mit Hilfe des Herrn bekommen hat, sondern als Rechtfertigung, da sie sich keiner Schuld bewusst war. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit war es gang und gäbe sich auf den Herrn zu berufen, wenn man unschuldig ist. Das hat Eva getan. Sie hat sich auf Gott berufen, damit Adam wusste, dass sie keine Schuld trifft. Denn auch wenn Eva sich von der Schlange verführen liess, so hätte sie doch niemals Gott verleumdet. Viel Leser schreien jetzt Blasphemie, doch Johannes bestätigt es:

Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt: dass wir einander lieben und nicht sein sollen wie Kain, der aus dem Bösen war und seinen Bruder erschlug. Und weshalb erschlug er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht. (1. Joh. 3.11-12)

Ich benutze für diesen Artikel die Zürcher Bibel, die HFA sagt es aber noch um einiges direkter und so, dass es auch jeder versteht:

Von Anfang an habt ihr diese Botschaft gehört: Wir sollen einander lieben. Nicht Kain darf unser Vorbild sein. Er war ein Kind des Teufels und tötete seinen Bruder Abel. Und warum hat er ihn ermordet? Weil seine eigenen Taten böse waren, aber das Leben seines Bruders Gott gefiel. (1. Joh. 3.11-12)

 

Durch Kain ist das Böse, also der Samen von Luzifer in die Welt gekommen. Dadurch, dass die ersten Menschen alle von Adam und Eva abstammten, war die Entstehung der Menschheit nicht ohne Inzucht möglich. Dadurch verbreitete sich der Same weiter und weiter. Vorerst gab es nur eine Linie, die rein blieb. Diese Linie blieb bis zu Noah rein. Sein Sohn Ham aber nahm sich eine Frau, die dem Samen Luzifers entsprang und somit überlebte dieser Samen auch die Sintflut. Nach der Sintflut begann das Spiel von neuem. Die Kinder Noahs besiedelten erneut die Welt und auch da wurde der Samen weitergegeben. Der Samen, bzw. die DNA verbreitete sich auf der ganzen Welt, sodass wir heute alle von diesem Samen abstammen und mit einem Anteil der DNA Luzifers geboren werden. Deshalb sagte Jesus. Alle Menschen sind schlecht, nicht einer ist gut