Irlmaier: Revolution in Russland
Seit ich vor 2 Tagen meine Beurteilung der Prophetie von Alois Irlmaier online gestellt habe, geht mir seine Aussage über die Revolution in Russland nicht mehr aus dem Kopf.
Man kann Russland nicht mit dem Westen vergleichen, zumindest nicht in politischer Hinsicht. Es ist bekannt, dass immer wieder bei Demonstrationen in Russland Menschen verhaftet und oft längere Zeit inhaftiert werden. Diese Russen, welche demonstrieren, sind sich dem Risiko bewusst. So wusste auch Alexei Nawalny, dass er verhaftet wird, wenn er nach Russland zurückkehrt und da er sich halt als Oppositionsführer einen Namen machen wollte und will, sitzt er noch heute in Haft. Jetzt kann man sich fragen, ist es Dummheit oder Kalkül? Weiss er vielleicht etwas mehr als andere russische Politiker und möchte, wenn es eintrifft, vor Ort verfügbar sein?
Demonstrieren in Russland ist gefährlich, das war schon immer so. In der Vergangenheit haben russische Zaren, sowie die Bolschewiki in der Sowjetunion, jeglichen Aufruhr im Keim erstickt. Funktionierte das einmal nicht, denn griff das Militär mit aller Härte durch. Das russische Volk weiss, dass die Obrigkeit aufs Volk schiesst, wenn sie sich (ihrer Meinung nach) nicht benehmen. So haben Zaren und Bolschewiki Millionen ihrer eigenen Landsleute umgebracht.
Sollte es in Russland also eine Revolution geben, dann wird es Tote geben. Und weil das russische Volk und auch die Anführer das wissen, gibt es keine Revolution. Es gibt keine Revolution, weil die Armee hinter Putin steht. Ein solches Töten, wie es eine Revolution in Russland auslösen würde, kann niemand verantworten. Eine solche Revolution kann nur gelingen, wenn die Revolutionäre die Armee hinter sich haben.
Vor 2 Wochen hat Prigoschin mit seinen Wagner-Söldnern einen Marsch auf Moskau begonnen und nach wenigen Stunden wieder beendet. Prigoschin meinte, dass er es beende, bevor Blut fliest. Prigoschin wusste, dass das vorhin von mir genannte Szenario eintreffen würde, weshalb man diese Handlung als sehr vernünftig betrachten kann. Er hat so sein Gesicht gewahrt und er und seine Söldner sind straffrei davon gekommen.
Darauf habe ich gesagt, dass Prigoschin abgebrochen hat, weil sich die Armee zu Putin bekannte und nicht zu ihm überlief. Auch sagte ich, dass ich die Amerikaner dahinter vermute. Und bei beiden Aussagen bleibe ich.
Nun habe ich aber weiter gedacht. Prigoschin ist der Chef der wohl bekanntesten und sehr erfolgreichen Söldnertruppe der Welt. Prigoschin sieht aus wie ein Typ, der erst schiesst und dann fragt. Doch wenn er so ein Typ wäre, dann könnte er nicht eine solche Truppe anführen. Wer eine solche Truppe anführt, der ist zwingend ein hervorragender Stratege und hat immer noch ein Ass im Ärmel.
Aktuell weiss man nicht, wo er sich aufhält. Laut Lukaschenko ist er in St. Petersburg, ob es stimmt weiss man nicht. Strategisch aber wäre er dort goldrichtig. Was wir wissen, ist, dass er begnadigt wurde und dass er es sich mit dem Volk nicht verspielt hat. Was wir auch wissen ist, dass seine Söldner, welche in Russland und in der Ukraine sind/waren, in die russische Armee übernommen wurden bzw. werden.
Würde man jetzt davon ausgehen, dass Prigoschin der Anführer der kommenden Revolution wäre, dann würde ich sagen, dass die Revolution vor 2 Wochen begonnen hat. Zumindest die Vorarbeit. Denn Prigoschin wird nach wie vor vom Volk, als Held gefeiert und geschätzt und seine Söldner sind in die Armee integriert oder besser gesagt, seine Söldner haben die Armee infiltriert.
Nach wie vor bleibe ich dabei, was ich vor 2 Wochen geschrieben habe. Die Amerikaner standen hinter dem Marsch auf Moskau. Für Prigoschin ergab sich die Chance zu putschen, wenn die Armee übergelaufen wäre. Hätte Putin denn Angriffsbefehl gegeben, wäre denn Amerikanern das so ziemlich egal gewesen, denn die Medien hätten das ohne Ende ausgeschlachtet und Putin als irren Massenmörder dargestellt, wodurch die Amerikaner in beiden Szenarien gewonnen hätten.
Doch wie gesagt, wäre Prigoschin nicht ein genialer Stratege, wäre er nicht dort wo er ist, bzw. vor kurzen war. Den, da wo er jetzt ist, da will ein Mann wie er mit Sicherheit nicht bleiben. So wie die Amerikaner einen doppelten Plan hatte, so hatte auch Prigoschin einen doppelten Plan. Entweder er putscht mithilfe der Amis oder er bricht ab. Bricht er ab, büsst er, in dem er aufgegeben hat, seine Popularität nicht ein und infiltriert die Armee. Jetzt muss er nur noch warten, bis die Söldner, den grössten Teil der Armee überredet hat sich ihm anzuschliessen. Dann kann er die Revolution starten, denn dann hat er die Macht übers Militär. Und in Russland startet man eine Revolution am besten aus Moskau oder aus St. Petersburg.
Prigoschin ist Soldat und wenn dieses Szenario real werden sollte, wird er sicherlich den Oberbefehl über die Armee haben. Doch die Armee reicht nicht. Eine Revolution braucht auch einen politischen Führer. 1917 war das Wladimir Iljitsch Lenin. Möglich war die Oktoberrevolution nur, weil Lenin populär war und sehr viel Bolschewisten im Krieg in der russischen Armee kämpften.
Und wer wäre es diesmal? Welcher Politiker wäre beliebt und populär genug? Ich stelle die Frage vom Anfang nochmals. Wieso ist Nawalny aus dem sicheren Exil nach Russland zurückgekehrt, obwohl er genau wusste, dass er verhaftet und unter Umständen lebenslang inhaftiert wird - ist es Dummheit oder Kalkül?
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